Wiederansiedlung von Ackerwildkräutern im Fränkischen JuraNeue Heimat auf dem Bioacker
Auf ökologisch bewirtschafteten Flächen findet sich meist eine deutlich größere Vielfalt an Ackerwildkräutern und damit eine wichtige Nahrungsquelle für die unterschiedlichsten Arten von Insekten. Mehr als ein Drittel dieser wertvollen Pflanzen steht jedoch auf der Roten Liste. Hier setzt das Projekt der Biobauern Naturschutz Gesellschaft zum Schutz der Ackerwildkräuter an.
Ackerwildkräuter werden in Europa immer seltener. Früher häufige Arten nehmen weiter ab und auf vielen Äckern finden sich nur noch wenige Arten wie die Acker-Kratzdistel oder die Quecke. Bunte Blütenvielfalt muss man lange suchen. Und da von den Wildkräutern auch viele Insekten und andere Tiergruppen abhängen, leidet der ganze Lebensraum. Hauptursachen des Artenrückgangs sind Herbizideinsatz („Spritzmittel“ gegen unerwünschte Pflanzen) und intensive Stickstoffdüngung. Auf ökologisch bewirtschafteten Flächen findet sich meist eine deutlich größere Vielfalt an Ackerwildkräutern und es kommen oft Arten vor, die sonst sehr selten sind – auch ohne dass besondere Naturschutzmaßnahmen ergriffen werden. Wurde jedoch vor der Umstellung zur ökologischen Bewirtschaftung der Flächen die Ackerwildkrautvielfalt durch langjährigen Herbizideinsatz bereits reduziert, ist eine natürliche Rückkehr der standorttypischen Arten meist unwahrscheinlich. Der Samenvorrat im Boden ist aufgezehrt.
An dieser Stelle setzt die gezielte Wiederansiedlung seltener und gefährdeter Arten an, indem Ackerwildkräuter über die Ausbringung von Saatgut zurück in (wieder) geeignete Ackerlebensräume gebracht werden. Dazu darf aber nur sogenanntes autochthones, also heimisches, Saatgut verwendet werden, denn genetisch unterscheiden sich auch die Ackerwildkräuter nach ihrer Herkunft.