Expedition Galápagos

Hinter die Kulissen geblickt

Wilde Wellen

Starke Strömungen, hoher Wellengang und heftige Winde beherrschen die tiefen Fluten rund um die Galápagos-Inseln.

Auf den Seeweg angewiesen, war somit auch das Filmteam täglich der Gemütslage des Meeres ausgeliefert. Zum Glück befand sich der ortskundige Fischer Miguel Castro an Bord. Mit Erfahrung und Geschick manövrierte er den Expeditionskutter sicher durch die schäumenden Wogen.

Keine Berührungsängste

An abgelegenen Orten, an denen Tiere noch kein Leid vom Menschen erfahren haben, verhalten sie sich neugierig.

So war es keine Überraschung, dass die Tierfilmer auf den menschenleeren Galápagos-Inseln auf zutrauliche Lebewesen stießen. Zu ihrer Begeisterung verlangten aufgeweckte Robben nach Streicheleinheiten und ein behaglicher Leguan fraß ihnen sogar aus der Hand.

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Neugierig ohne Scheu ließen die Seelöwen die Filmcrew dicht an sich heran

Angriffslustig

Ein Seelöwenbulle, der seinen Harem beschützt, kann gefährlich werden. Bei einem Anlegeversuch auf einer kleinen Insel war die Filmcrew einem solchen aggressiven Verteidiger ausgeliefert, der immer wieder versuchte, das Boot zu rammen.

Nur langsam gelang es den Männern schließlich, Welle für Welle, an Land zu gelangen. Schnell verließen sie das Boot und flohen vor ihrem aufgebrachten Widersacher.

Perfekt angepasst

Der Begründer der Evolutionstheorie, Charles Darwin, entdeckte im Jahr 1835 die besondere Anpassungsfähigkeit der Finken auf Galápagos. Auf den Spuren des britischen Naturforschers begeisterte sich auch Heinz Sielmann für die Lebensweise der einzigartig angepassten Vögel.

Auf seiner Expedition gelangen dem Vogelliebhaber faszinierende Aufnahmen unterschiedlicher Finken.

Alles Mist

Dreharbeiten in der Natur sind gelegentlich nichts für empfindliche Nasen. Das erfuhr Heinz Sielmann auf den Chincha-Inseln vor Peru am eigenen Riecher. Denn auf diesen menschenleeren Eilanden brüteten Millionen von Vögeln dicht an dicht.

Dadurch entstand nicht nur ein übler Geruch, sondern auch ein bitterer Beigeschmack in der Luft, den die Filmer bei jedem Atemzug unangenehm zu spüren bekamen.

Geheimnisvolle Tiefen

Die facettenreichen Meerestiefen vor den Galápagos-Inseln halten eine faszinierende Vielfalt verborgen. Kein Wunder, dass beim Expeditionsteam zahlreiche Tauchgänge auf dem Programm standen.

Mit Sauerstoffflasche und Kamera erkundeten die Abenteurer die geheimnisvolle Unterwasserwelt und fingen magische Korallen, exotische Fische und verspielte Seelöwen in wunderbaren Bildern ein.

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Unterwasserballett der Seelöwen, Galápagos um 1960

Salzige Fontäne

Beim Filmen von Meerechsen ist höchste Vorsicht geboten. Aufgrund ihrer ausgiebigen Tauchgänge leiden die kleinen Drachen an Salzüberschuss, den sie in hohem Bogen und unvorhersehbaren Abständen in die Umgebung prusten.

Um die Kameraobjektive vor den salzigen Fontänen zu schützen, ging Heinz Sielmann bei den Dreharbeiten daher lieber auf Sicherheitsabstand.

Meerechsen

Mit Hilfe durchs Gewirr

Im immergrünen Regenwald ist es schwer, sich zu orientieren. Aus diesem Grund war die Filmtruppe auf ortskundige Hilfe angewiesen.

In Begleitung der Tsáchilas – ein indigener Volksstamm der Küstenurwälder Ecuadors – durchkämmte sie sicher das dichte Pflanzengewirr. Dank der guten Führung entdeckte sie fantastische Tiere und kam sogar einem grünen Leguan auf die Schliche.

Zu Gast bei den Tsáchilas in Ecuador, um 1960

Freche Gäste

In der Natur ist man selten allein. Das bekamen die Expeditionsteilnehmer an ihrem Zeltlager auf der Insel Santa Cruz zu spüren. Kaum hatten die Männer ihr Nachtquartier aufgebaut, waren auch schon die frechen Spottdrosseln zur Stelle.

Da half nur höllisch aufpassen. Denn die flinken Vögel stibitzten in Windeseile Essensvorräte oder verschafften sich eine Erfrischung aus dem Wasserbecher.

Kaktus-Schmaus

Die trockenen Lavafelsen einiger Galápagosinseln bieten auf den ersten Blick wenig Essbares. Doch die ortskundigen Expeditionsführer von Heinz Sielmann sahen das anders. Zur Verwunderung des Tierfilmers sammelten sie einfach Kakteen für das bevorstehende Mittagsgericht.

Geschält und zubereitet entpuppten sich die stachligen Pflanzen als saftige gurkenähnliche Beilage, die auch dem Tierfilmer mundete.

Alt, weise und versteckt

Die großen trägen Galápagos-Schildkröten leben im Verborgenen. Um sie zu aufzuspüren, kämpften sich die Filmer tagelang mit einer Machete durch die wuchernden Wälder der Insel Santa Cruz.

Glücklicherweise lohnte sich der Aufwand. Schließlich entdeckten sie ein stattliches Exemplar und machten wunderbare Aufnahmen von dem gemächlichen Tier in gepanzerter Schutzhülle.

Von der Zivilisation abgeschnitten

Abgelegene Drehorte sind für Naturfilmer besonders interessant. Ganz zum Leidwesen von Inge Sielmann, die auf ein Lebenszeichen ihres Mannes oft lange wartete.

Auch die Galápagos-Inseln wurden nur einmal im Monat vom Schiff „Cristobal Carrier“ angesteuert, um die 400 dort lebenden Menschen mit Lebensmitteln zu versorgen. Heinz Sielmann nutzte diese seltene Gelegenheit, um Briefe an seine Frau aufzugeben.

Neugierige Voyeure

Auch in menschenverlassener Natur steht man manchmal unter Beobachtung. Zumindest Heinz Sielmann war einer solchen Situation ausgeliefert, als ihn bei seiner Morgenrasur schaulustige Tiere beäugten.

Die neugierigen Vögel versammelten sich aufdringlich hinter dem Tierfilmer und verfolgten im Spiegel sensationslustig die morgendliche Körperpflege.

Tausende Meter Film

20.000 Meter Filmmaterial klingt nach einer riesigen Menge. Gerechnet auf die Drehzeit von gut einem halben Jahr zählte Heinz Sielmann jedoch eher zu den Sparsamen unter den Tierfilmern. 

Sein Geheimrezept lag im Gefühl für den richtigen Moment. Daher benötigte er selten viele Drehversuche und sparte dadurch viel wertvolles Rohmaterial und zusätzliches Gepäck. 

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