Heimat unter Druck

Beflügelte Erinerungen

Als Schüler verbrachte Heinz Sielmann jede freie Minute in der Natur.

Auch 55 Jahre und hunderte Expeditionserlebnisse später erfreute sich der renommierte Naturfilmer noch an der heimischen Küstenlandschaft und den geliebten Wiesenvögeln. Zufrieden stellte er fest, dass ihre besonderen Lebensräume gut in Takt waren. 

Schwimmende Müllhalde

Unsere Ozeane versinken in Plastik. Bereits in den 1990er-Jahren warnte Heinz Sielmann daher vor einer schwimmenden Müllkatastrophe. 

Denn schon damals stieß der alarmierte Naturschützer auch in Deutschland immer wieder auf müllverdreckte Küsten mit angespültem Unrat, toten Fischen oder Vögeln – von Öl verklebt, von Glas zerschnitten oder Schnüren erdrosselt. 

{nbase:fileProperty(propertyName: 'alternative', falId: {item})}
{nbase:fileProperty(propertyName: 'alternative', falId: {item})}

Rasende Zerstörung

Tiere und Pflanzen brauchen Rückzugsorte. Doch wohin, wenn mehrspurige Autobahnen und große Bundesstraßen bis in den letzten Winkel Deutschlands vordringen? In seiner Sendung „Sielmann Report“ warnte der Filmer 1994 erneut vor dem unermüdlichen Ausbau des Straßennetzes. 

Der damit wachsende Verkehr ist bis heute eine stetige Bedrohung und verdrängt viele Arten auf die Rote Liste. 

Spaziergang in den Tod

Fischotter lieben nächtliche Uferspaziergänge. Auf Nahrungssuche legen sie dabei bis zu 15 Kilometer pro Nacht zurück. Zum Schrecken von Heinz Sielmann wurde diese Wanderlust den Wassermardern zum Verhängnis. Denn gefährliche Straßen kreuzen zunehmend die Wege der flinken Tiere.

Schnelle Autos rissen dadurch in den letzten Jahrzehnten hunderte Otter in den Tod. 

{nbase:fileProperty(propertyName: 'alternative', falId: {item})}
Fischotter

Tödliche Maschinen

Auf Wiesen und Feldern tummeln sich viele Tiere zum Brüten oder zur Nahrungssuche. Mit dem Einsatz motorisierter Maschinen in der Landwirtschaft finden jedoch Millionen von ihnen ein bitteres Ende. 

In furchtbaren Bildern zeigte Heinz Sielmann einige dieser Fälle, um seinen Zuschauern die tödlichen Gefahren für die Tierwelt zu veranschaulichen. 

{nbase:fileProperty(propertyName: 'alternative', falId: {item})}
Heinz Sielmann mit verwaistem Rehkitz

Bedrückende Stille

Das Klappern der Weißstörche ist charakteristisch für ländliche Räume unserer Breiten. Doch schon 1994 beklagte Heinz Sielmann das Ausbleiben von Adebars typischen Lauten. Durch intensive Landwirtschaft verschwanden viele Feuchtwiesen und somit die Nahrungsgrundlage des Klapperstorchs. 

Eine alarmierende Entwicklung für den Naturschützer, der den Störchen 1960 einen ganzen Film gewidmet hatte. 

Erholung mit Folgen

Erholungslandschaften für den Menschen sind wichtig. Leider finden sich unter den Ausflüglern immer wieder Störenfriede, die Hinweisschilder missachten. 

Vor allem in der Brutzeit besteht hier die Gefahr, dass verschreckte Vogeleltern nicht mehr zum Nest zurückkehren und ihre Küken kläglich verhungern. Kein Wunder, dass sich Heinz Sielmann in einer seiner Sendungen darüber empörte. 

Lärmende Touristen

Der Tourismus in den Alpen gefährdet zunehmend letzte Refugien der Natur. Auch Heinz Sielmann wurde bei seinen Dreharbeiten am Steinadlerhorst von einer pausierenden Wandertruppe gestört. 

Schnell konnte er die unwissenden Naturfreunde davon überzeugen, sich einen anderen Ort für ihr Picknick zu suchen. In seiner Sendung plädierte er daraufhin für ein Gleichgewicht von Naturschutz und Tourismus. 

{nbase:fileProperty(propertyName: 'alternative', falId: {item})}
Massentourismus im Gebirge

Müllberge

Müll gehört nicht in die Natur. Bei seinen Aufstiegen zum Adlerhorst stieß der empörte Heinz Sielmann immer wieder auf regelrechte Müllhalden. Von achtlosen Menschen hinterlassen, gefährden Plastik und Metall das Leben von Tieren und Pflanzen. 

In seiner Sendung mahnte der Naturschützer daraufhin zu mehr Verantwortung und Respekt gegenüber der Natur. 

Platz für Wildnis

Vor vielen Jahrhunderten war auch Deutschland von riesigen Urwäldern bedeckt. Nach der kompletten Rodung der Bäume im Mittelalter traten jedoch monotone Baumplantagen an ihre Stelle. Umso erfreuter zeigte sich Heinz Sielmann über die Brucker Lache bei Erlangen. 

Dieses Waldgebiet wurde sich selbst überlassen und entwickelt sich ohne menschlichen Einfluss nach und nach zur naturnahen Wildnis.

Abgeluchst

Luchse brauchen Rückzugsorte. Bereits zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurden die scheuen Tiere in Deutschland durch Besiedlung vertrieben und wegen des Fells ausgerottet. Umso erfreuter zeigte sich Heinz Sielmann über die Rückkehr der Samtpfoten. 

Auch wenn er noch keinen Luchs in freier Wildbahn angetroffen hatte, konnte der Filmer den Raubkatzen in Wildgehegen einige Aufnahmen abluchsen. 

{nbase:fileProperty(propertyName: 'alternative', falId: {item})}
{nbase:fileProperty(propertyName: 'alternative', falId: {item})}

Gemeinsam schützen

Vogelzug, Vogelforschung und Vogelschutz sind grenzenlos.

Nach einem Besuch der ihm bekannten Vogelwarte Rossitten, im heutigen Rybatschi in Russland, zeigte sich Heinz Sielmann derart beeindruckt, dass er sich entschloss, sie später mit seiner Stiftung zu unterstützen. 

/