Afrikas Vielfalt in Gefahr
Harte Kontraste
Manche Dinge ändern sich nie. Auch 30 Jahre nach Heinz Sielmanns erster Expedition in den Kongo durchdrang kaum ein Sonnenstrahl das üppige Pflanzendach des tropischen Waldes. Das sorgte bei den Dreharbeiten am dunklen Waldboden auch noch 1990 für Herausforderungen.
Mit einem Unterschied: Der erfahrene Expeditionsteilnehmer Heinz Sielmann wusste bereits, was ihn erwartete.
Eingeknickte Urwaldriesen
Die Hast des Menschen, der den Wald vernichtet, wird keine Zeit für Anpassungen lassen.
Mit diesen Worten mahnte Heinz Sielmann vor der drastischen Abholzung tausender alter Urwaldriesen. Dieser großflächigen Vernichtung von Lebensraum fallen vor allem besondere Tiere zum Opfer, die sich über viele Jahren nahezu perfekt an ihre Umwelt angepasst haben.
Barbarische Wilderei
Bis heute fallen im Virunga Nationalpark zahlreiche Berggorillas der unkontrollierbaren Wildererei zum Opfer. Oft geraten die mächtigen Tiere in Schlingen aus Stahldraht, die eigentlich für den Fang von Antilopen aufgestellt wurden.
Um den sanften Riesen eine Stimme zu geben, thematisierte Heinz Sielmann die barbarische Tötung in seiner Sendung „Sielmann 2000“ und sagte der Wilderei den Kampf an.
Empfindliche Dickhäuter
Elfenbein steht bei Wilderern noch immer hoch im Kurs. Durch die ständige Bedrohung vom Menschen werden Elefanten immer schreckhafter. Bei der Rückkehr in die Savanne musste sich Heinz Sielmann daher besonders in Acht nehmen.
Aufmerksam achtete er stets auf die Stellung der flatternden Ohren. Stehen die großen Lappen aufgerichtet nach vorn, sind die Tiere angriffsbereit.
Verheerende Verwüstung
Afrikas extremes Klima schwankt zwischen starkem Regen und extremer Trockenheit. Hier führt Überweidung schnell zur Verwüstung kompletter Landstriche. Denn wo Weidetiere die Vegetation schneller abgrasen, als sie nachsprießen kann, wächst schon bald gar nichts mehr.
Entsetzt berichtete Heinz Sielmann von der einsetzenden Erosion und zeigte bedrückende Bilder trostloser Landschaften.
Tödliche Barrieren
Während der Dürrezeit wandern tausende Tiere in Afrika zu lebensrettenden Wasserstellen. Doch an den kilometerlangen Zäunen der riesigen Weideflächen gibt es für viele von ihnen oft kein Durchkommen mehr.
Fassungslos berichtete Heinz Sielmann 1990 vom qualvollen Verenden tausender Tiere, die sich in den Zäunen verheddern oder bei ihrer kräftezehrenden Suche nach Wasser sterben.
Schrumpfen der Savanne
Durch Bevölkerungsexplosion und Landwirtschaft schrumpft die Savanne rapide. Bei seiner Rückkehr nach Afrika zeigte sich Heinz Sielmann höchst besorgt über diese Entwicklung.
Denn im Vergleich zu seiner Filmreise im Jahr 1957 war bereits nach über 30 Jahren nur noch wenig von den unberührten Weiten übrig.
Friedliches Fischerdorf
Der große Appetit von fischfressenden Vögeln ist der Fischerei oft ein Dorn im Auge. Nicht selten wird die Nahrungskonkurrenz zum ernsten Problem, bei dem die Natur oft das Nachsehen hat. Im afrikanischen Fischerdorf Vitshumbi zeigte sich Heinz Sielmann überaschenderweise ein ganz anderes Bild.
Hier lebten die ortsansässigen Fischer mit hungrigen Großvögeln in friedlicher Gemeinschaft.
Königliche Unterstützung
Heinz Sielmann traf bei seiner Arbeit nicht nur auf majestätische Tiere, sondern auch auf royale Berühmtheiten.
Im Auftrag des Naturschutzes besuchte der erfahrene Tierfilmer den britischen Prince Philip, Duke of Edinburgh und Ehrenpräsident des WWF, um mit ihm über die Natur Afrikas zu diskutieren.
Gemeinsam riefen sie zum Schutz bedrohter Arten und zum Erhalt wichtiger Lebensräume auf.
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