Rotfüchse

Kinderstube fernab der Stadt

von Caroline Hübenbecker

Bequeme Großstadt-Bewohner

Rotfüche (Vulpes vulpes) zählen in Europa nicht zu den bedrohten Arten. Im Gegenteil, sie sind mittlerweile auch häufig in Großstädten anzutreffen. Dort können sie sich bequem aus Mülleimern und von toten Tieren am Straßenrand ernähren.

Doch das komfortable Stadtleben birgt auch seine Gefahren: Im dichten Verkehr können Füchse leicht selbst unter die Räder kommen. Außerdem drohen Verletzungen an zerbrochenen Glasflaschen. Auch umherliegende Verpackungen haben im neugierigen Fuchsbauch nichts zu suchen.

Aufwachsen mitten in der Natur

Da ist es für den Fuchs doch sicherer, wenn er in der natürlichen Umgebung jagen und ungestört seine Jungen aufziehen kann.

Im Alter von drei Wochen verlassen Fuchswelpen ihren Bau und gehen auf Erkundungstour im Umland. So wie dieser kleine Fuchswelpe, den wir zusammen mit seinen zwei Geschwistern im Frühjahr 2023 in Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide entdeckten.

Füchse leben in festen Gruppenstrukturen, wobei die Elterntiere über viele Jahre zusammenbleiben und ihre Jungen meist gemeinsam aufziehen. Ausgiebiges Spielen mit den Eltern und Geschwistern bereitet die Welpen auf das Leben in Wald und Flur vor.

Nachbarschaftsbonus

Die Höhlen zur Aufzucht der Welpen teilen sich Füchse oft mit anderen Tieren wie Dachs oder Kaninchen. Wie das gut gehen kann? Für Beutetiere in unmittelbarer Umgebung des Baus herrscht ein unausgesprochener „Burgfrieden“. Nachbarn werden geduldet und nicht gefressen.

Fortbestand sichern

Die Anzahl der Welpen passt sich an die Überlebenschancen der Umgebung an. Je bedrohlicher ein Lebensraum, desto mehr Junge bekommt eine Fuchsmutter, die Fähe, um sicherzustellen, dass wenigstens ein Nachkomme den Fortbestand der Familie gewährleistet.

Die Fuchsfamilien in Sielmanns Naturlandschaften sind kleiner als die ihrer städtischen Verwandten. Daraus kann man schließen, dass die Welpen in der Natur höhere Überlebensraten haben.

Bei der Jagd beobachtet

Über unsere Wildkameras können wir die Füchse in unseren Landschaften vor allem nachts beobachten, wenn sie sich auf die Jagd nach Beute machen. Neben Hasen, Käfern, Vögeln und anderer fleischlicher Kost stehen auch Früchte auf ihrem Speiseplan.

Dabei legen Füchse in freier Wildbahn auf der Suche nach Futter viele Kilometer zurück.

Dank der Unterstützung von Spender:innen können wir Refugien schaffen und erhalten, in denen heimische Tierarten ungestört aufwachsen können.

Über den Autor

Caroline Hübenbecker
Caroline Hübenbecker ist bei der Heinz Sielmann Stiftung Referentin für Web- & Community-Management.

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