© Hans Glader

Naturschutz aus Sicht des Zugvogelschutzes

Alles auf Durchzug

Die Bestandssituation der Agrarvogelarten hat sich in den letzten Jahren weiterhin verschlechtert. Aber auch wandernde Vogelarten leiden intensiv unter abnehmenden Flächen für ihre Rast und zur Nahrungsaufnahme. Im Projekt „Alles auf Durchzug“ wurden daher Naturschutzmaßnahmen in der Agrarlandschaft erstmals aus der Perspektive des Zugvogelschutzes anhand von Leitarten entwickelt, bewertet, zusammengefasst sowie vermittelt.

 

Das Projekt gliederte sich in drei Phasen:

Gruppe von Stieglitzen © Hans Glader

Maßnahmenentwicklung:
Es wurden sechs Leitarten aus drei Vogelgruppen (Singvögel, Watvögel, Greifvögel) definiert, darunter der Kiebitz und das Braunkehlchen. Auf dieser Basis entstanden maßgeschneiderte Naturschutzmaßnahmen, die sich an den Hauptzugzeiten im Frühjahr und Herbst orientierten.

Maßnahmenerprobung:
Die Maßnahmen wurden auf Modellflächen in Zusammenarbeit mit Landwirten und Landwirtinnen in Nordrhein-Westfalen getestet. Dabei wurden Rast- und Nahrungsnutzungen für verschiedene Vogelarten dokumentiert. So profitierten Arten wie der Stieglitz, die Kornweihe und die Feldlerche von den angelegten Flächen.

Ergebnisvermittlung:
Ein 48-seitiger Ratgeber, der die Maßnahmen und Erkenntnisse zusammenfasst, wurde veröffentlicht und breit verteilt. Zusätzlich wurden die Ergebnisse auf Tagungen, in Fachartikeln und über die Pressearbeit vorgestellt.

Ergebnisse und Erfolge:

Insgesamt zeigt das Projekt, dass Landwirte und Landwirtinnen durch kleine Veränderungen ihrer landwirtschaftlichen Betriebsweise einen wertvollen Beitrag für den Schutz bislang wenig beachteter Zugvogelarten leisten können. Dabei bieten die im Projekt entwickelten Naturschutzmaßnahmen zur Förderung von durchziehenden Vogelarten in der Agrarlandschaft den unterschiedlichen Leitarten gute Bedingungen für ihre Rast und lassen sich gut in die Abläufe von landwirtschaftlichen Betrieben integrieren. Mehr als 20 Vogelarten wurden auf den Maßnahmenflächen nachgewiesen.

Alle am Projekt beteiligten Landwirte und Landwirtinnen konnten die Maßnahmen erfolgreich umsetzen. Dass über das Projekt eine Vergütung der Maßnahmenumsetzung bereitgestellt werden konnten, erhöhte die Teilnahmebereitschaft und das Engagement der Landwirte und Landwirtinnen zusätzlich.

 

Zukünftig liegt der Fokus auf:

Der Ratgeber steht auch nach Projektende kostenlos zur Verfügung, um langfristig als Leitfaden für Naturschutzberatung und -umsetzung zu dienen. Das Projekt hat wertvolle Kontakte zwischen Landwirtschaft und Naturschutz geknüpft, die für zukünftige Projekte genutzt werden können.

Die Heinz Sielmann Stiftung unterstützte dieses Projekt mit einer Förderung von 15.000 Euro im Zeitraum von Juli 2022 bis 31.10.2024.

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Kontakt

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