© Heinz Sielmann Stiftung

Seen, Teiche und Tümpel

Augen in der Landschaft

Geheimnisvolle Wasserwelt

Vom Schilfdickicht umringt, glitzert das Wasser im Sonnenlicht. Der Wind kräuselt die Oberfläche des Gewässers und wiegt sanft die Blätter der Bäume am Ufer. Seen, Teiche, Weiher und Tümpel haben etwas Beruhigendes. Doch die Ruhe trügt. Unter der Oberfläche brodelt das Leben. Tierische Taucher, Schwimmer, Segler und Sonnenanbeter sind hier in ihrem Element. Nur selten lassen sich die scheuen Bewohner auf der schillernden Freifläche blicken, bevor sie im Gestrüpp der Uferzone oder in der Tiefe des Sees erneut auf Tauchstation gehen.

Wasser-Wissen

etwa 12.000

Seen gibt es in Deutschland - 750 davon sind größer als 50 Hektar.

500 Seen

mehr wird es durch die Flutung von Braunkohletagebauen geben.

25 %

der Seen sind in einem guten oder sehr guten ökologischen Zustand.

bis 2027

sollen alle Oberflächengewässer gemäß Wasserrahmenrichtlinie einen guten ökologischen Zustand erreicht haben.

In 77 %

der Oberflächengewässer lässt sich der Gewässerzustand auf die Landwirtschaft zurückführen.

Unsere Seen, Teiche und Tümpel

Von der Pfütze bis zum See

Es gibt ganz unterschiedliche Typen von Stillgewässern. Von der kleinen Pfütze bis zum Binnenmeer ist alles dabei. Es gibt Seen, die sind so alt wie die Mammuts und Wasserwelten, die von Menschenhand entstanden sind. Teiche werden zur Herstellung von Fisch als Lebensmittel angelegt. Tagebaue werden nach dem Ende des Bergbaus geflutet. Je nachdem, wo sie liegen, wie tief sie sind oder woher ihr Wasser stammt, bieten sie unterschiedliche Bedingungen für vielfältige Artengemeinschaften. Doch so unterschiedlich sie sind, alle Stillgewässer vereint, dass sie wertvolle Lebensräume sind, die unsere Landschaft bereichern.

Pfützen versorgen Vögel und Säuger zeitweise mit lebensnotwendigem Wasser. Amphibien können in ihnen laichen, während andere Tiere sich gern in ihnen abkühlen. Mancherorts erwachen in Pfützen sogar Urzeitkrebse aus ihren Dauereiern, die teils Jahrzehnte unbeschadet im Boden überstanden haben.

 

Tümpel sind Verwandlungskünstler und zeigen sich, je nach Niederschlag und Jahreszeit, mal trocken und mal nass. Gefüllt mit Wasser sind sie ein beliebter Laichplatz für Amphibien wie Rot- oder Gelbbauchunken. Großsäuger wie Wasserbüffel oder Wildschweine suhlen sich in ihnen und erhalten so die großen Wasserlöcher.

Im Weiher steht das Wasser still und flach. Hier dringt das Sonnenlicht bis zum Boden und zaubert unzählige Wasserpflanzen hervor. Ihre grünen Triebe an der Oberfläche nutzen Frösche und Libellen für ungestörte Ruhepausen. Seerosen sind beliebtes Ausflugsziel für schwirrende Insekten.

Der Teich

Wasser ist Leben - für Pflanzen, Tiere und Menschen© Ralf Donat

Egal ob groß oder klein, alle Teiche sind von Menschenhand geschaffen. Frösche, Unken, Wasservögel und andere Tiere nehmen die stillen Gewässer oft dankbar an und erobern sie für sich. Auch Wasser- und Sumpfpflanzen siedeln sich an und lassen ein neues Ökosystem entstehen. So gibt oft nur noch der Name Hinweis auf den künstlichen Ursprung des Teichs.

In gesunden Seen tummelt sich das Leben – je nach Lage, Größe und Tiefe mit verschiedenen Arten. Pflanzenpartikel bilden ein gefundenes Fressen für Fische, Enten und andere Wasserbewohner. In Ufernähe nutzen Raubfische die Deckung wuchernder Pflanzen und warten auf vorbeischwimmende Leckerbissen.

Gelangt Grundwasser zurück in ehemalige Bergbaugruben, füllen sich die riesigen Krater mit Wasser. Sobald erste Pflanzen die brachen Flächen beleben, halten auch Insekten und Vögel Einzug. Nach vielen Jahren entsteht hier eine feste Lebensgemeinschaft aus tierischen und pflanzlichen Bewohnern, die Land und Wasser bevölkern.

Gewässer in Gefahr

Stillgewässer sind seit Millionen Jahren bedeutende Ökosysteme für verschiedene Lebewesen. Doch seit einigen Jahrzehnten sind die meisten heimischen Gewässer in bedauerlichem Zustand. Grund dafür ist der direkte und indirekte menschliche Einfluss.

Problem Mensch

Jegliche künstliche Veränderung des Wasserhaushalts durch übermäßige Wasserentnahme oder Grundwasserabsenkung manipuliert das natürliche Gleichgewicht dieser empfindlichen Ökosysteme. Zusätzlich schränken von Menschenhand begradigte, bebaute oder zugeschüttete Ufer den Lebensraum von Tieren und Pflanzen ein. Brütende Vögel oder laichende Amphibien werden durch menschliche Aktivitäten am Ufer und übermäßigen Bootsverkehr gestört; weniger Nachkommen können die Folge sein. Zugleich verschärft die durch den Menschen verursachte Klimakrise all diese Probleme. Ausbleibende Niederschläge führen zu sinkenden Wasserständen, Extremtemperaturen lassen vorhandenes Wasser schneller verdunsten und erhöhen die Gewässertemperatur. Tiere und Pflanzen können sich nicht in dem Tempo anpassen, wie sich ihr Lebensraum aktuell verändert. Es kommt zu rapidem Artenverlust.

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Zuviel des Guten

Noch nie haben sich unsere Seen so schnell gewandelt wie heute. Grund dafür ist unter anderem unsere künstliche Nährstoffzufuhr. Abwasser, Dünger und Abgase verschmutzen unsere Gewässer und sorgen für Nährstoffe im Überfluss. Doch das ist nichts Gutes! Alles gerät aus dem Gleichgewicht und mit dem steigenden Nährstoffangebot sinkt die Artenvielfalt. Algen breiten sich im Übermaß aus und stellen andere Unterwasserpflanzen in den Schatten, die unter dem Lichtmangel absterben. Aber auch Algen leben nicht ewig. Zusammen mit den Pflanzenresten sinken sie in Massen zu Boden, bilden dicke Schichten und beginnen, sich langsam zu zersetzen. Dabei kommt es zu Sauerstoffmangel. Faulschlamm und Faulgase entstehen, die den Lebensraum und seine Bewohner nach und nach vergiften. Das Gewässer stirbt.

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