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Der Marienkäfer

Unser Verbündeter im Garten

Farbenfroher Glücksbringer

Mit seinen auffällig roten Flügeln und den schwarzen Punkten ist er bei Jung und Alt bekannt: der Marienkäfer. Gartenfreunden und Großstadtfans zieht gleichermaßen ein Lächeln übers Gesicht, wenn eines dieser Glückssymbole vorbeifliegt oder den Finger empor krabbelt. Am bekanntesten ist der Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata) mit seinen roten Flügeldecken. Doch daneben gibt es viele weitere einheimische Arten mit roter, oranger, gelber oder schwarzer Grundfarbe und den typischen schwarzen oder roten Flecken.

Marienkäfer-Wissen

Über 80 Arten

Marienkäferarten gibt es in Deutschland.

1500 regionale Bezeichnungen

für den Marienkäfer gibt es weltweit. In Deutschland zum Beispiel Mutschäkiebschn oder Sprinzeminze.

24 Punkte

trägt der 24-Punkt-Marienkäfer und hat damit die meisten Punkte unter allen Arten.

1000 Blattläuse

frisst eine Larve des Asiatischen Marienkäfers (Harmonia axyridis) in ihren ersten zwei Lebenswochen.

0,05 Gramm

wiegen sehr kleine Marienkäferarten. Für das Gewicht eines Zuckerwürfels braucht es daher circa 60 Exemplare von ihnen.

12 Monate

lebt ein Marienkäfer im Schnitt.

Helfer im Gemüsegarten

Die meisten Marienkäfer ernähren sich von Blattläusen. So leisten sie einen wertvollen Dienst zum Schutz von Pflanzen. Das macht sie bei Gartenbesitzern zu wahren Helden. Andere Marienkäfer fressen Mehltaupilze an Blättern und wenige ernähren sich rein vegetarisch.

Sie alle teilen die Gemeinsamkeit, dass sie sehr wertvoll für unsere Ökosysteme und natürlich auch unsere Gärten sind. Als Gegenspieler zu Blattläusen unterstützen sie die Pflanzen, sind aber auch selbst Beute für viele Vögel, Frösche oder Eidechsen, die sich an die bunten Krabbler heranwagen.

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Kollektive Warnsignale

Marienkäfer sind im Vergleich zu anderen Käfern sehr farbenfroh. Diese Farben haben auch einen ökologischen Sinn. Die Flecken auf den Flügeln in Verbindung mit leuchtender Farbe sind ein geläufiges Signal zur Warnung vor Gefahr. Und tatsächlich: Marienkäfer enthalten Giftanteile im Körper und sind nicht für alle Fressfeinde gleichermaßen verträglich. Werden junge Nestlinge von ihren Vogeleltern mit zu vielen Marienkäfern gefüttert, überleben sie das meist nicht. Ein Vogel muss auch gar nicht alle unterschiedlichen Färbungstypen von Marienkäfern durchprobieren, sondern er erkennt das Grundmuster. Marienkäfer funktionieren als Warngemeinschaft dank normierter Signale. So muss die Gemeinschaft ähnlich aussehender Marienkäferarten weniger Tiere opfern, bis die Vögel die einzelnen Arten kennengelernt haben. Die Anzahl der Punkte sagt übrigens nichts über das Alter eines Marienkäfers aus, sondern ist artspezifisch.

Bunte Marienkäfer-Vielfalt

Marienkäfer für die Hosentasche

Es gibt einige Merkmale, um die verschiedenen Marienkäferarten zu erkennen. Unser Sielmann kompakt Naturführer „Marienkäfer“ hilft Ihnen, die Vielfalt im eigenen Garten zu erforschen.

Gefahr aus den eigenen Reihen

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Nützling mit unerwünschten Nebeneffekten

Er ist gekommen, um zu bleiben: Wegen seines extremen Hungers auf Blattläuse wurde der aus Ostasien stammende Asiatische Marienkäfer vor rund 100 Jahren als Helfer in Gewächshäuser nach Europa gebracht. Der Asiatische Marienkäfer hat besonders viele Punkte und über 80 verschiedene Färbungen. Am häufigsten sind die orangefarbenen Arten. Mit 6 bis 8 Millimetern sind asiatische Marienkäfer meist größer als einheimische Arten. Als sicheres Erkennungsmerkmal gilt das schwarze "M" auf hellem Grund, das am Halsschild der meisten Asiatischen Marienkäfer prangt. Seit 2005 verbreitet sich die asiatische Art explosionsartig und ist im Siedlungsbereich inzwischen die häufigste Marienkäferart. Sie infiziert einheimische Arten mit einem Parasiten, gegen den sie selbst immun ist.

Gemeinsam etwas tun für Marienkäfer

Wir schützen Lebensräume und erhalten Streuobstwiesen, auf denen Marienkäfer und andere Insekten heimisch sind. Mit gezielten Maßnahmen in die naturnahe Gestaltung von Garten, Balkon oder grüner Straßenecke kann jeder Einzelne zum Erhalt der heimischen Marienkäfer beitragen.

Lebensräume schützen

Marienkäfer fühlen sich wohl, wenn sie in naturnahen Gärten Beete mit heimischen Kräuter wie Schnittlauch, Kamille oder Dill vorfinden. Außerdem lieben die kleinen Nützlinge Blumen wie Scharfgabe, Ringelblumen oder Kosmeen. Besonders unaufgeräumte Gärten locken Marienkäfer an. Hier finden sie wettergeschützte Hohlräume in Laubhaufen, unter Steinen, Rinde oder in Mauerritzen, um den Winter zu überstehen. In diesen Verstecken fallen sie oft in Ansammlungen von mehreren Dutzend bis Hunderten Käfern in Winterstarre. Mitunter suchen Marienkäfer zum Überwintern auch Häuser und Wohnungen auf.

 

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