© Mathias Putze

Unsere heimischen Singvögel

Gefiederte Virtuosen

Stimmungsmacher der Natur

Pfeifen, zwitschern, musizieren... Besonders in den Frühlingsmonaten entzücken uns Singvögel als Vorboten einer helleren, wärmeren Jahreszeit mit ihrem ausdauernden Symphoniekonzert. Singvogelarten wie die Blaumeise, die Nachtigall oder das Rotkehlchen haben sich mit den vom Menschen geschaffenen Kulturlandschaften arrangiert und fast jeder kennt sie. Doch teils unbekannte Arten wie Steinschmätzer und Sperbergrasmücke leben eher abseits menschlicher Gefilde. Leider ertönen die Melodien einiger Singvogelarten immer seltener, denn ihre Bestände sinken seit einigen Jahren kontinuierlich.

Singvogel-Wissen

0 Uhr

singt nur noch die Nachtigall.

6 Gramm

wiegt durchschnittlich der kleinste deutsche Singvogel, das Wintergoldhähnchen. Das entspricht gerade einmal zwei Zuckerwürfeln.

10-20 %

Körpergewicht verliert ein meisengroßer Vogel in einer Winternacht.

90 Dezibel

laut ist der Zaunkönig und damit im Verhältnis zu seiner Körpergröße der lauteste, heimische Singvogel.

30.000 Kilometer

legt der Steinschmätzer auf seinem Zug ins Winterquartier zurück und ist damit Weltrekordhalter unter den Singvögeln.

Gesangstalente mit besonderen Fähigkeiten

Alle Singvögel zeichnen sich durch ihre ganz eigene Tonfolge aus. Dabei unterscheiden sich die Gesänge verschiedener Vogelarten teils erheblich. Allerdings musizieren fast ausnahmslos die Männchen. Sie verteidigen so ihr Revier gegenüber Rivalen und wollen potenziellen Partnerinnen imponieren. Um aufzufallen, verfügen Singvögel über erstaunliche Fähigkeiten.

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Abgestimmte Spezialisten

Singvögel sind durch ihr besonderes Stimmorgan, die Syrinx, in der Lage zweistimmig zu singen. Um die Feinheiten im Gesang mit den damit verbundenen Botschaften herauszuhören, haben Singvögel außerdem einen besonders ausgeprägten Hörsinn. Einige Singvögel speichern Tonfolgen ab und können sie wiedergeben. Um im Trubel des allmorgendlichen Vogelgesangs aufzufallen, singen die verschiedenen Vogelarten zu individuellen Zeiten und folgen damit einer regelmäßigen Abfolge, der sogenannten Vogeluhr.

Gegen den Großstadtlärm durchsetzen

Um sich gegen die Geräuschkulissen einer Großstadt durchzusetzen, haben sich bei manchen Vogelarten über mehrere Vogelgenerationen erstaunliche Anpassungsleistungen entwickelt. So pfeifen städtische Rotkehlchen bereits in der Nacht und in den frühen Morgenstunden ihr Liedchen, wenn die Straßen eher noch ruhig sind. Nachtigallen wiederum vervielfachen ihre Lautstärke, und Kohlmeisen klettern auf der Tonleiter etwas nach oben und trillern mit höherer Frequenz. Stare peppen ihren Gesang gerne auch mit fremdem Tonmaterial auf, um sich im Wettbewerb um die Weibchen zu unterscheiden - das sind nicht nur andere Vogelstimmen, es kann dann auch schon einmal wie eine Türklingel, ein Handy oder eine Fahrradbimmel klingen.

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Unsere heimischen Singvögel

Einige Singvögel können sich gut mit den durch menschlichen Einfluss veränderten Landschaften arrangieren. Als sogenannte Kulturfolger finden sie Nahrung und Nistmöglichkeiten in unseren Städten, Parks oder Gärten. Andere Singvogelarten zieht es dahingegen in abgelegenere, natürlichere Gefilde, um zu nisten und ihre Jungen aufzuziehen. Sie flüchten sozusagen aus unseren Kulturflächen hin in großflächige Naturlandschaften.

Bedrohungen für Singvögel

Singvögel bieten uns nicht nur ein musikalisches Ensemble. Indem sie vermeintliche Pflanzenschädlinge fressen und die Samen von Pflanzen über ihren Kot verbreiten, übernehmen Singvögel eine wichtige Rolle im Ökosystem. Doch der Bestand einiger Singvogelarten gerät zunehmend unter Druck.

Beobachtungstipps für Vogelfans

Ihr Ziel ist es zum Club300 zu gehören? Ornithologie ist Ihre Passion? Oder Sie sind einfach verliebt in unsere heimischen Vögel? Schutzgebiete bieten wundervolle Beobachtungsmöglichkeiten, auch für seltene Arten.

  • Nehmen Sie ein leistungsstarkes Fernglas mit! Die meisten Singvögel verstecken sich in Hecken, Sträuchern oder hoch oben in Bäumen.

  • Achten Sie darauf, woher der Gesang kommt. Es lohnt sich nach dem Urheber Ausschau zu halten. Meist tragen die Vögel ihr Lied gut sichtbar von Sitzwarten aus vor.

  • Gehen Sie in den frühen Morgenstunden auf Vogelsuche. Dann sind viele Arten aktiv und markieren mit dem Gesang ihr Revier.

  • Besonders viele Singvögel können Sie von März bis Mitte Mai während der Balzzeit hören. Haben die Pärchen mit der Brut begonnen, nimmt die Singfreudigkeit deutlich ab. Außerdem kommen einige Arten auch erst spät aus ihren Winterquartieren zurück.

Exklusive Vogelbeobachtungs-Spots in der Umgebung von Berlin

Sielmanns Naturlandschaften sind offene bis halboffene Gebiete, die aus Zwergstrauchheiden, Trockenrasen, Binnendünen, Mooren und lichten Wäldern bestehen. Sie bieten einer Vielzahl seltener Singvogelarten Lebensräume, die sie ansonsten in zersiedelten und von intensiver Landwirtschaft geprägten Kulturlandschaft nirgends mehr vorfinden. 

Fast 200 Brutpaare leben in Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide vor den Toren Berlins. Die Tiere sitzen häufig auf den obersten Ästen von Büschen und Sträuchern, um Ausschau nach Beute zu halten. Von Mitte Mai bis August sind die Tiere in ihrem Brutgebiet zu finden. Den Winter verbringen sie in Südafrika.

Die Heidelerche

Eine Heidelerche sitzt auf einem dornigen Ast und singt mit geöffnetem Schnabel.© AGAMI/stock.adobe.com

Die Heidelerche findet in Sielmanns Naturlandschaft Kyritz-Ruppiner Heide idealen Lebensraum. Auf sonnigen, trockenen und kahlen Flächen findet sie genügend Insekten als Nahrung. Anders als die Feldlerche singt sie nicht nur im Flug, sondern auch gern von Sitzwarten auf Bäumen und Büschen aus.

Der Brachpieper

In den vegetationsfreien Flächen der Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen, einem ehemaligen Braunkohle-Tagebau, fühlt sich der Brachpieper wohl. Bis auf wenige Ausnahmen kommt er nur noch hier im Nordosten Deutschlands vor. Auf der Suche nach Insekten flitzt er flink über den Sand, ähnlich einer Bachstelze.

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