© Ingolf König

Der Wolf

Zurückgekehrt, um zu bleiben

Auf der Spur eines Rückkehrers

Der Wolf (Canis lupus) war im vergangenen Jahrhundert in Mitteleuropa fast ausgerottet. In Skandinavien, den europäischen Gebirgen und Osteuropa überlebten einzelne Populationen. Im Jahr 2000 wurden in Deutschland seit mehr als 150 Jahren erstmals wieder Wolfswelpen in freier Wildbahn geboren. Seitdem leben immer mehr Wolfsrudel in unseren Landschaften - ein gutes Zeichen für den Artenschutz.

Wolf-Wissen

80 Zentimeter

ist die Schulterhöhe eines erwachsenen Wolfs.

2 Kilometer

entfernte Witterung kann der Wolf wahrnehmen.

13 Jahre

kann ein Wolf in freier Wildbahn alt werden.

50 km/h

kann der Wolf kurzfristig erreichen.

17.000 Wölfe

leben geschätzt in Europa.

96 %

seiner Nahrung machen Rehe, Rothirsche und Wildschweine aus.

Gefeiert oder gefürchtet

Dass wieder Wolfsrudel in Deutschland leben, löst gemischte Gefühle aus. Akteure im Natur- und Artenschutz freuen sich. Wölfe erfüllen nun wieder ihre ökologische Funktion in der Landschaft.

Was die einen freut, ist der anderen Leid. Tradierte Ängste lösen Vorbehalte in der Bevölkerung gegen den Wolf aus. Landwirtschaft Betreibende müssen sich neuen und zusätzlichen Herausforderungen stellen.

Auf Wanderschaft

Im Norden und Osten Deutschlands leben zahlreiche Wolfsrudel. Unter einem Rudel versteht man ein Elternpaar mit seinen Welpen und gegebenenfalls den Jungtieren des Vorjahres. Wölfe bevorzugen Gebiete mit hoher Wilddichte und einem ungestörten Rückzugsraum zur Welpenaufzucht. Seit dem Jahr 2000 breiten sich Wölfe in Deutschland wieder aus. Im zweiten Lebensjahr verlassen die Jungwölfe das Rudel, um eigene Familien zu gründen. Dabei legen sie Strecken von 300 bis 500 Kilometern zurück. Sogar Wanderungen mit einer Länge von 1.500 Kilometer wurden schon dokumentiert. Im eigenen Revier sind Wölfe sehr mobil und schaffen es, in einer Nacht bis zu 75 Kilometer zurückzulegen

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Hüter des ökologischen Gleichgewichts

Wölfe spezialisieren sich auf jene Beutetiere, die in ihrem Territorium ausreichend vorkommen. Somit machen für in Deutschland lebende Wölfe mittelgroße bis große Huftiere den überwiegenden Nahrungsanteil, nämlich 90 bis 95 Prozent, aus. Ein einheimischer Wolf verspeist auf ein ganzes Jahr gerechnet etwa 60 Rehe und 16 Hirsche. Das entspricht circa zwei bis vier Kilogramm Fleisch pro Tag. Um unnötige Anstrengung zu vermeiden, macht der Wolf bevorzugt Jagd auf alte, lahme oder schwache Tiere und Jungtiere. Folglich sorgt er für eine gesunde Population der Beutetiere. Außerdem hilft der Wolf letztlich dem Wald: Indem der Wolf die Größe der Rotwildpopulation von einer übermäßigen auf eine gesunde Größe reduziert, entsteht weniger Verbiss an Bäumen. Daneben sind die Kadaver der Beutetiere eine wichtige Ressource im Ökosystem, alle Arten von Aasfressern profitieren vom Wolf: Vögel, Säugetiere und auch verschiedene Käfer und Fliegen, darunter seltene Arten, die auf der Roten Liste stehen. Die Insekten sind eine wichtige Nahrungsgrundlage für Vögel.

Mit dem Wolf leben

Wölfe wecken stets Emotionen: Bei Naturschützer:innen, Landnutzer:innen, Politiker:innen oder Bürger:innen vor Ort. Mit der Rückkehr des Wolfs gehen auch Herausforderungen einher, vor allem für landwirtschaftliche Betriebe oder Nutztierhalter:innen.

Willkommen Wolf!

In unserem Positionspapier lesen Sie, wie Naturschutz, Landnutzung und Artenschutz vereinbar sind und welche Wege es gibt, mit den Wölfen zu leben.

Rebecca Oechslein - Referentin für Ökologie bei der Heinz Sielmann Stiftung
"Wir freuen uns, dass Wölfe ihre Rolle im heimischen Ökosystem nun wieder erfüllen und setzen uns für eine Koexistenz mit ihnen ein.“

– Rebecca Oechslein

Referentin für Landschaftsökologie

Wölfe in Sielmanns Naturlandschaften

In Sielmanns Naturlandschaften finden Wolfsrudel Lebensraum und Nahrung. Die ehemaligen Bergbaufolgelandschaften und Truppenübungsplätze können in weiten Teilen nicht betreten werden. Für Menschen ist es zu gefährlich, denn die Gebiete sind entweder bergrechtlich nicht gesichert oder immer noch mit scharfer Munition belastet. Wildtiere leben dort ungestört.

 

 

Unwahrscheinliche Begegnung

Selbst in Wolfsgebieten ist eine Begegnung sehr unwahrscheinlich. Wölfe sind sehr vorsichtig und haben grundlegend kein Interesse an einer Begegnung mit einem Menschen. Wir stehen nicht auf seiner Speisekarte. Da besonders junge Wölfe sehr neugierig sind und gegebenenfalls Interesse an einem mitgeführten Hund hegen könnten, kann nicht komplett ausgeschlossen werden, dass Spaziergänger einen Wolf treffen. Wölfe flüchten nicht immer sofort, sondern verhalten sich zurückhaltend und ziehen sich dann langsam und gelassen zurück.

  • Nicht wegrennen, denn das kann Verfolgung auslösen!

  • Ruhig verhalten und langsam mit dem Gesicht zum Wolf zurückziehen.

  • Laut rufen oder klatschen.

  • Sich groß machen, um den Wolf abzuschrecken.

  • Eigenen Hund zu sich rufen, sofern dieser nicht ohnehin angeleint ist.

  • Wölfe nie füttern, da sie sonst ihr natürliches Fluchtverhalten verlernen und zur Gefahr für den Menschen werden können.

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Drei gute Gründe für Ihre Spende

Refugien

Nachhaltigkeit

Unsere Arbeit ist auf Langfristigkeit ausgerichtet. Eingesetzte Spendengelder tragen nachhaltig zum Erhalt unserer biologischen Vielfalt bei.

Offenheit

Besuchen Sie unsere Sielmanns Naturlandschaften und machen Sie sich persönlich vor Ort ein Bild von unserer erfolgreichen Naturschutzarbeit.

Gemeinschaft

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