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Baggern und sägen für den Naturschutz

Der brandenburgische Minister für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft, Jörg Vogelsänger, besichtigte die vom Land Brandenburg gemeinsam mit dem Bund geförderten Landschaftspflegemaßnahmen in Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide vor Ort. Die Wiederherstellung der Gewässer im Natur- und Vogelschutzgebiet Ferbitzer Bruch und des Offenlands auf der Döberitzer Heide sowie in Sielmanns Naturlandschaft Tangersdorfer Heide zeigen erste positive Wirkungen.

Die Rotbauchunke, auf der Roten Liste republikweit als stark gefährdet geführt und selbst im Feuchtgebiet Ferbitzer Bruch im Bestand zurückgegangen, zeigte sich in diesem Frühjahr nach der Öffnung des Flachgewässers zum Laichen bereits wieder in größerer Zahl. Auch zahlreiche Bekassinen und Kiebitze konnten die Mitarbeiter der Heinz Sielmann Stiftung in dem Feuchtgebiet beobachten. In der Tangersdorfer Heide tritt schon in diesem Jahr der Ziegenmelker verstärkt auf, ein seltener Vogel, der die Heide und Moore liebt. Landesminister Jörg Vogelsänger zeigte sich von den Maßnahmen und der Arbeit der Stiftung begeistert: „Was die Sielmann Stiftung in der Döberitzer Heide aufgebaut hat, ist beeindruckend. Mit der besonderen Lage unmittelbar vor den Toren der Hauptstadt besitzt Brandenburg mit der Döberitzer Heide ein Alleinstellungsmerkmal unter den Schutzgebieten in Deutschland.“


„Die Maßnahmen haben innerhalb von wenigen Monaten enorm positive Effekte für unsere Naturschutzziele gezeigt. Das motiviert uns als Stiftung, auf diesem Weg weiterzugehen und neue Fördermittel aus der Gemeinschaftsaufgabe zur „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) für 2018 und 2019 zu beantragen. Wir danken dem Land Brandenburg für seine Unterstützung und schätzen sein Engagement für die Artenvielfalt auf unseren Flächen“, betonte Michael Beier, Vorstand der Heinz Sielmann Stiftung.

 

Finanzierung von Bund und Land

Ziel der mit bislang 2,7 Mio Euro geförderten Maßnahmen war, in den europäischen Schutzgebieten Döberitzer Heide-Ferbitzer Bruch und der Tangersdorfer Heide Offenlandstrukturen wieder herzustellen, um die trockenen Heiden, kalkreichen Sandrasen, feuchten Mähwiesen und Moore zu erhalten und später besser pflegen zu können. Beide Projekte wurden vom Bund und Land Brandenburg aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) finanziert.

 

Schneisen für die Artenvielfalt

Seit Dezember 2017 wurden in den beiden Naturlandschaften der Heinz Sielmann Stiftung Schneisen, Kuppen und Hänge frei gestellt. Zugewachsene kleine Gewässer wurden freigeschnitten und ausgebaggert, Weidengebüsche entfernt und Schilf gemäht. Auf den ersten Blick drastische Maßnahmen, die aber sowohl kurzfristig als auch auf längere Dauer vielen seltenen Arten ihren Lebensraum zurückgeben und sichern. Die geschaffenen Schneisen verbinden die Lebensräume, ermöglichen den Tieren und Pflanzen sich auszubreiten und können zukünftig durch Beweidung und Mahd nachhaltig gepflegt werden. Regionale Landwirte als Pächter beweiden mit Pferden, Rindern, Schafen und Ziegen die Offenlandflächen. „Trotz des dadurch entstehenden Mehrwertes für die biologische Vielfalt in Brandenburg werden ihnen die umlaufenden landwirtschaftlichen Betriebsmittel durch die Landwirtschaftsämter in den umliegenden Landkreisen verweigert. Ein unhaltbarer Zustand, der die dauerhafte Pflege der geförderten Maßnahmen stark gefährdet“, stellte Vorstand Michael Beier gegenüber dem Landwirtschaftsminister Vogelsänger fest.

 

Seltene Arten schützen

Von den Landschaftspflegemaßnahmen profitieren im Offenland typische und seltene Vogelarten wie Steinschmätzer, Ziegenmelker, Wiedehopf und Schwarzkehlchen. Seltene Insekten, darunter viele Schmetterlings- und Wildbienenarten, finden hier ideale Lebensbedingungen. Pflanzen, die auf landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen verdrängt wurden, wachsen auf den mageren, offenen Sandböden. In den geschützten Trockenrasen und Heidekrautfluren wachsen zum Beispiel Karthäuser-Nelke und Graue Skabiose.

 

Urzeitkrebse

Das Vorkommen der seit 220 Millionen Jahren überdauernden Urzeitkrebsarten Triops cancriformis und Branchipus schaefferi sind eine Besonderheit der Döberitzer Heide. Die so genannten Dauerstadien oder Dauereier der Urkrebse überleben am Boden auch bei Trockenheit und erwachen bei Regen in Pfützen und ähnlichen Kleinstgewässern wieder zum Leben. Für sie wurde eine Reihe von Bodenkuhlen angelegt.

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