© M.Tschakert / M.Kliemt

Sumpfschildkrötenschutz

mit Spürhund

Ausbildung eines Artenspürhundes zur Gelegesuche der Europäischen Sumpfschildkröte

In den Jahren 2000 bis 2006 erfolgte im Rahmen des FFH-Monitorings (Überwachung geschützter Tierarten) die Status-0-Klärung für die Europäische Sumpfschildkröte (Emys orbicularis) in Mecklenburg-Vorpommern. Dabei wurde festgestellt, dass der Bestand der Art im Bundesland zu diesem Zeitpunkt, bis auf ein einziges erwachsenes Weibchen, offensichtlich erloschen war.  

 

 

Sumpfschildkröte von hinten legt ein Ei in in die Erde ab© M.Tschakert / M.Kliemt

Im Zuge eines initiierten Wiederansiedlungsprojektes wurden in den Jahren 2008-2022 insgesamt 117 2–3-jährige Sumpfschildkröten aus der Naturschutzstation Rhinluch in einem zuvor renaturierten Eignungsgebiet in der Feldberger Seenlandschaft ausgewildert. Im Zuge der Beurteilung des Erhaltungszustandes der Art ist u.a. der Parameter der Eiablageplätze zu bewerten. Momentan werden die Eiablageplätze personell und zeitlich aufwendig mittels Telemetrie adulter Weibchen gesucht. Aus allen seit 2019 erzielten Untersuchungsergebnissen heraus wird sichtbar, dass nur mittels jährlich durchgeführter Erfassungen annähernd zuverlässige Schätzungen der Populationsgröße sowie der Reproduktion aggregiert werden können. 

 

 

schwarzer Hund schaut in die Kamera© Nadja Schäfer

Die Ausbildung und der anschließende Einsatz eines Artenspürhundes soll die Defizite der momentan verwendetet Methodiken (Telemetrie, Reusenfang) ausgleichen, ergänzen und die Datenlage verbessern bzw. präzisieren. Der Hund soll nach und während der Zeit der Eiablage ab Ende Mai bis Juli über mögliche Eiablageplätze geschickt werden und die unbekannten Gelegestandorte anzeigen. Die Gelege sollen dann verortet werden und zusätzlich mit einem Prädationsschutz versehen werden. Da die Schlüpflinge nach der Inkubation in unseren Breiten in der Gelegehöhle überwintern, könnten nicht entdeckte und ungeschützte Gelege im Winter von eingedrungenen Prädatoren wie Füchsen, Wachbären oder auch Marder in den Wintermonaten geraubt werden.  

 

 

Ziel des Projektes ist es mehr Eiablageplätze durch den Einsatz des Artenspürhundes zu finden, zu schützen und damit den Schlupferfolg zu erhöhen. Außerdem soll die Datenlage zur Populationsbeurteilung im Zuge der FFH-Monitoringpflicht (Gelegegröße, Anteil lebender/ toter Schlüpflinge/ unbefruchtete Eier) verbessert werden.

Die Heinz Sielmann Stiftung unterstützt dieses Projekt mit einer Förderung von 20.000 Euro im Zeitraum von Juni 2025 - Mai 2026. 

Kontakt

Gesellschaft für Naturschutz und Landschaftsökologie e. V.

Dorfstraße 31
17237 Kratzeburg
Tel.: +49 39822 20 474

E-Mail: info@gnl-kratzeburg.de

Sie benutzen offenbar den Internet Explorer von Microsoft als Webbrowser, um sich unsere Internetseite anzusehen.

Aus Gründen der Funktionalität und Sicherheit empfehlen wir dringend, einen aktuellen Webbrowser wie Firefox, Chrome, Safari, Opera oder Edge zu nutzen. Der Internet Explorer zeigt nicht alle Inhalte unserer Internetseite korrekt an und bietet nicht alle ihre Funktionen.