In den Jahren 2017 bis 2021 erhielt der Verein für Landschaftspflege, Artenschutz und Biodiversität in Bayern e.V. aus Zoos und Wildparks insgesamt 44 junge Habichtskäuze zur Wiederansiedlung. Diese gewöhnte man in Volieren rund vier Wochen lang ein, bevor man sie endgültig auswilderte.
In einem Umkreis von rund 50 Kilometern wurden rund 200 Brutkästen installiert. Zur Verbesserung der für den Habichtskauz typischen Strukturelemente begann der Verein mit seinen Kooperationspartnern, offene Flächen im Wald, Kleingewässer sowie starkes stehendes Totholz und Hochstümpfe neu zu schaffen oder vorhandene Strukturen zu verbessern.
Erste Freilandbruten nach über 100 Jahren
Ein historischer Erfolg gelang im Jahr 2024: Zwei erfolgreiche Bruten konnten außerhalb des Nationalparks Bayerischer Wald nachgewiesen werden – die ersten Freilandbruten seit über einem Jahrhundert. Fünf junge Habichtskäuze flogen dabei erfolgreich aus. Diese Entwicklung bestätigt, dass die Auswilderungsmaßnahmen greifen und die Vögel in ihrer alten Heimat wieder Fuß fassen.
Telemetrie liefert neue Einblicke
Seit Sommer 2024 werden ausgewilderte Habichtskäuze zusätzlich mit GPS-Sendern ausgestattet. Dadurch lassen sich erstmals detaillierte Daten zu Raumnutzung, Revierverhalten und Überlebenschancen gewinnen. Erste Auswertungen zeigen: Die Tiere tragen die Sender ohne Einschränkungen und die Methode eröffnet neue Perspektiven für die langfristige wissenschaftliche Begleitung.