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Experte entdeckt erstmals Klimawandel-Moos in Brandenburg

Die Blauende Igelhaube (Metzgeria violacea) wurde zum ersten Mal in Brandenburg nachgewiesen. Foto: Dr. Jörg Müller

Ein Mitarbeiter der Heinz Sielmann Stiftung konnte die Blauende Igelhaube zum ersten Mal in Brandenburg nachweisen. Das unscheinbare Moos wächst in der Kyritz-Ruppiner Heide.

Es ist immer etwas Besonderes, wenn einem Wissenschaftler ein Erstnachweis gelingt. Dr. Jörg Müller, Projektleiter bei der Heinz Sielmann Stiftung, ist dies nun zum wiederholten Male gelungen. Der Biologe hat sich auf Flechten und Moose spezialisiert. An einer alten Buche auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Wittstock fand er das Moos Metzgeria violacea, die Blauende Igelhaube. „Dieses Lebermoos kommt eigentlich eher in wärmeren Regionen Europas vor“, erklärt Müller. Der Erstnachweis für Brandenburg sei ein Indiz für die stärkere Ausbreitung wärmeliebender Moosarten von Südwesten nach Osten. Dass die Lebensbedingungen hier nun passend für diese Moosart sind, könnte auf Veränderungen durch den Klimawandel zurückzuführen sein.

Ein Moos macht blau

Die Blauende Igelhaube wächst wie ein großer grüner Klecks eng an der Borke von Bäumen. Ganz klar erkennen kann man das Moos daran, dass es sich blau verfärbt, wenn es vertrocknet. Der Grund hierfür ist noch nicht ausreichend erforscht. Immerhin leitet sich der Vorname des Mooses davon ab. Vom Moos stehen kleine Verästelungen ab, an deren Enden knubbelige Brutkörperchen wachsen. Es sind sozusagen Minimoose, die, fallen sie auf einen geeigneten Untergrund, dort wieder anwachsen.

Moose kommen überall hin

Grundsätzlich sind Moose nicht in ihrer Ausbreitung limitiert. Ihre Sporen sind so klein und leicht, dass der Wind sie überall hin transportieren kann. Dort müssen dann eben nur die klimatischen Bedingungen auch zum Moos passen, damit es wachsen kann. „Die Blauende Igelhaube ist aus den süddeutschen Mittelgebirgen und dem Norden Schleswig-Holsteins bekannt. Es ist gut möglich, dass der Wind das Moos nach Brandenburg gebracht hat“, erläutert Jörg Müller. Hier scheint es nun heimisch zu werden.

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