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Start für die Wisente im Wildnis-Großprojekt bei Berlin

Urwildrinder tragen zum Erhalt der Biotop- und Artenvielfalt im Projektgebiet Döberitzer Heide bei

27.03.2008, Elstal. Vier Wisent-Bullen wurden heute als erste Wisent-Gruppe in eine abgesicherte Eingewöhnungszone der Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide entlassen. Mit dem Besatz der Wildniskernzone und dem begleitenden Zuchtprogramm leistet die Heinz Sielmann Stiftung nicht nur einen wesentlichen Beitrag zum Fortbestehen der seltenen Urwildrinder: Die großen Pflanzenfresser - neben den Wisenten auch Przewalski-Wildpferde und Rotwild - verhindern durch ihr Äsungsverhalten die natürliche Wiederbewaldung auf den wertvollen offenen und halboffenen Flächen des ehemaligen Truppenübungsplatzes. So soll, dies sieht das Konzept der Heinz Sielmann Stiftung vor, das bunte Mosaik unterschiedlicher Lebensräume erhalten bleiben.

"Dieser Meilenstein in der Entwicklung unseres Naturschutz-Großprojektes erfüllt alle unsere Erwartungen", sagte Inge Sielmann, Stiftungsratsvorsitzende der Heinz Sielmann Stiftung anlässlich der Umsetzung. "Im Jahre 2004 hat die Stiftung die Döberitzer Heide vom Land Brandenburg erworben, im Frühsommer 2006 eröffneten wir das Schaugehege mit einer Besucherbetreuung und nun, im Frühjahr 2008, schaffen wir die Voraussetzung für den Besatz der Wildnis-Kernzone", fügte sie an. Von den insgesamt 3.500 Hektar der Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide wird eine Kernzone von rund 2.000 Hektar den Wisenten und anderen großen Pflanzenfressern vorbehalten sein. Damit wird das Projekt nach heutigem Sachstand das größte Artenschutzprojekt für Wisente in Westeuropa. Die Wisent-Bullen wurden heute zunächst in einer 50 Hektar großen Eingewöhnungszone angesiedelt, wo sie wissenschaftlich begleitet werden, um Erkenntnisse über das Äsungsverhalten im vorgesehenen Lebensraum, über die Interaktion der Arten untereinander sowie Daten für die zukünftige Bestandsplanung zu gewinnen.

Der Erhalt der vielfältigen Biotoptypen der Döberitzer Heide war das Hauptkriterium für den Erwerb des Gebietes durch die Heinz Sielmann Stiftung, wie Vorstand Walter Stelte betonte: "Wir sichern mit Stiftungsmitteln möglichst unzerschnittene und strukturreiche Landschaften des nationalen Naturerbes für den Naturschutz, weil große zusammenhängende Gebiete die besten natürlichen Bedingungen für den Erhalt der biologischen Vielfalt bieten. Die 'Sielmanns Naturlandschaften' und Biotopverbunde wie am Grünen Band Eichsfeld-Werratal und am Bodensee verbinden nachhaltige Landschaftsnutzung und Prozessschutz und laden die Menschen zum persönlichen Naturerleben ein." Der ehemalige Truppenübungsplatz Döberitzer Heide ist mit seiner unzerschnittenen Mosaiklandschaft und Artenvielfalt ein Merkmalsgebiet der nationalen Biodiversität.

Die Heinz Sielmann Stiftung ist Gesellschafterin der Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide gemeinnützige GmbH, deren Geschäftsführer Peter Nitschke und Lothar Lankow seit 2004 das Wildnis-Großprojekt leiten. "Die ersten Wisente und Wildpferde in der Eingewöhnungszone werden voraussichtlich schon bald in die Wildnis-Kernzone weiterziehen können", erklärte Peter Nitschke. "Der rund 22 Kilometer lange Zaun, der die Wildniskernzone umgeben wird, besteht dann aus einem doppelten Elektrozaun zum Schutz der Tiere, ist aber für heimisches Wild durchlässig", berichtete Lothar Lankow.

Naturfreunde können schon bald von einem am Rand der Kernzone verlaufenden Rundweg Einblicke in die sensiblen Naturschutzflächen nehmen. Raststellen und Informationspunkte informieren dann über die Besonderheiten des Projektes und der Lebensgemeinschaften auf der Döberitzer Heide. Die Wisente und Przewalski-Pferde werden völlig frei eigene Herden in der Döberitzer Heide bilden können.

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