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Wiederansiedlungszentrum für große Pflanzenfresser in Kasachstan nach Flut wieder aufgebaut

Przewalski-Pferde auf einer Wiese© Jon A. Juarez / Leibniz IZW
Wiederansiedlungsstation für Przewalskipferde in Alibi in Kasachstan© Aidos Kadirkhanov | ADCI

Die Folgen des Klimawandels treffen auch den Natur- und Artenschutz: Bei einem Flutunglück war das Wiederansiedlungszentrum Alibi in Zentralkasachstan Anfang des Jahres stark beschädigt worden. Die Eingewöhnungsgehege für die Tiere wurden nun wieder instandgesetzt, unterstützt durch eine Förderung der Heinz Sielmann Stiftung.

Im Frühjahr 2025 erschütterte ein Flutunglück das Wiederansiedlungszentrum für große Pflanzenfresser – dazu gehören Przewalski-Pferde und Kulane – in der kasachischen Steppe: Wichtige Strukturen des Zentrums wurden zerstört. Für den Aufbau flutsicherer Gehege stellte die Heinz Sielmann Stiftung einen Betrag in Höhe von 20.000 Euro zur Verfügung. Auf einem erhöhten, flutsicheren Standort wurden die Gehege nun wieder aufgebaut, die medizinische Infrastruktur wurde instandgesetzt. Somit ist das Zentrum wieder vollständig nutzbar.

Alibi ist ein wichtiger Stützpunkt der Altyn Dala Conservation Initiative, die seit 2006 das Ziel verfolgt, die Ökosysteme der Gras- und Steppenlandschaften Kasachstans wieder herzustellen und zu erhalten. Zu den vielen Partnern der Initiative gehört auch die Zoologische Gesellschaft Frankfurt, die den Förderantrag für den Wiederaufbau bei der Heinz Sielmann Stiftung gestellt hatte.

Naturschutzprojekt mit globaler Bedeutung

Kasachstan beherbergt eines der letzten großen intakten Grasland-Ökosysteme der Erde. Die Fläche dieser schützenswerten Steppenlandschaft beträgt über 700.000 Quadratkilometer, viermal so groß wie die Bundesrepublik Deutschland. Eine Schlüsselart dieses Ökosystems ist das Przewalski-Pferd, das früher weite Teile des eurasischen Raumes besiedelte, aufgrund starker Bejagung aber ab Ende der 1960er Jahre als in freier Wildbahn ausgestorben galt.

Dank erfolgreicher Nachzüchtung in verschiedenen Zoos konnte die Art erhalten werden und die Tiere werden seit einigen Jahrzehnten wieder in freier Wildbahn angesiedelt, beispielsweise in Kasachstan und der Mongolei.

Das letzte Ur-Wildpferd gilt als besonders zäh und kann bei Temperaturen zwischen -40 und +40 Grad Celsius überleben. Auf die harte Lebensrealität der kasachischen Steppe müssen sich die Tiere vor ihrer Auswilderung jedoch erst in den Eingewöhnungsgehegen von Alibi  vorbereiten. In großen Gehegen lernen sie, selbstständig Nahrung und Wasser zu finden und gewöhnen sich an die rauen Konditionen.

Internationale Partnerschaft für die Erhaltung der Steppenökosysteme

Zahlreiche Institutionen sind an der Rückkehr der Przewalski-Pferde nach Zentralkasachstan beteiligt. Die Altyn Dala Conservation Initiative bietet den ökologischen Rahmen und befasst sich mit der langfristigen Betreuung der Tiere. Europäische Partner sind der Prager Zoo, der Tiergarten Nürnberg, der Tierpark Berlin und der Nationalpark Hortobágy. Das Leibniz Institut für Zoo- und Wildtierforschung trägt die veterinärmedizinische Begleitung. Die Finanzierung des Projektes wird durch verschiedene Spender in Europa und weltweit gesichert.

Auch die Heinz Sielmann Stiftung setzt sich für den Schutz der vom Aussterben bedrohten Tiere ein und hat sich mit einer eigenen Przewalski-Herde erfolgreich am internationalen Zuchtprogramm beteiligt. Vier Stuten und ein Hengst aus der Zucht der Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide sind in den vergangenen Jahren an Auswilderungsprogramme in der Mongolei und in China abgegeben worden und haben zur Stabilisierung der Populationen in ihrer angestammten Heimat beigetragen.

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