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Artenvielfalt statt Rotkäppchensyndrom: Wolfspaar hat erstmals Nachwuchs in Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen

Ein bundesweit wohl einmaliger Anblick bot sich in diesen Tagen den Besuchern einer Kranichführung in Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen: Drei Wölfe schnürten durch die großen Zugvogelscharen, die sich in den Flachgewässern der Lausitzer Bergbaufolgelandschaft alljährlich zur Rast versammeln.

Damit wurde bestätigt, was auch durch Fotos aus einer Nachtsichtkamera belegt ist: In Wanninchen, wo einst ohne Rücksicht auf die Natur Braunkohle abgebaut wurde, hat sich eine Wolfsfamilie niedergelassen. Im August 2013 tappte einer der Welpen in eine „Fotofalle“. Experten nehmen an, dass das Tier im Mai zur Welt kam und mit seiner Familie in den ehemaligen Tagebauflächen und Wäldern in Wanninchen zu Hause ist. Auch ihr Heulen wurde schon gehört.

Wanninchen ist wegen seiner Lage in der südbrandenburgischen Niederlausitz nahe der polnischen Grenze seit langem Wolfserwartungsland. Aber auch auf anderen Flächen der Heinz Sielmann Stiftung wurden schon Wölfe oder ihre Fährten entdeckt. In der Döberitzer Heide westlich von Berlin zieht der Wolf bisher nur durch. Die Kyritz-Ruppiner Heide auf dem Gebiet des ehemaligen „Bombodroms Wittstock“, wo die Sielmann Stiftung ca. 4.000 Hektar betreut, ist Wolfeinzugsgebiet und wird von mindestens einem Wolf bewohnt.

Heinz Sielmann als überzeugter Naturschützer war fasziniert von Wölfen und setzte sich für ihren Schutz ein. Der durch Mythen dämonisierte Canis lupus, wie er in der Fachsprache heißt, wurde 1992 EU-weit unter Schutz gestellt. Seitdem gehört Deutschland wieder zum potenziellen Wander- und Lebensraum der Wölfe. Die erste Ansiedlung in Deutschland erfolgte in Sachsen, wo im Jahr 2000 erstmalig wieder Wölfe geboren wurden. Erst sieben Jahre später wurde auch Brandenburg Wolfsland. Vorher galt der Wolf in Deutschland seit etwa 1900 als ausgerottet.

Die Wiederansiedlung des scheuen Vierbeiners in der Bergbaufolgelandschaft und anderen Flächen der Stiftung kann als großer Erfolg für die Arbeit und das Konzept der seit knapp 20 Jahren bestehenden Stiftung gewertet werden. Der Ansatz des bekannten Tierfilmers und engagierten Naturschützers Heinz Sielmann, große zusammenhängende Flächen für den Naturschutz zu sichern, hat sich damit als vorausschauend erwiesen und setzt Maßstäbe für die Rückgewinnung der Artenvielfalt in Deutschland und Europa. Vorausschauend war auch die Unterstützung des Schäfers, der in Wanninchen mit seinen Tieren die Landschaft pflegt. Um unnötige Konflikte zu vermeiden, wurden bereits lange vor der Ankunft der Wölfe Herdenschutzhunde und spezielles Zaunmaterial angeschafft.

Auch auf anderen Flächen der Stiftung bewährt sich dieses Konzept. Ehemalige Tagebaue und Truppenübungsplätze verwandeln sich in einzigartige Naturparadiese. In Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide dienen große Pflanzenfresser wie Rotwild, Przewalskipferd und Wisent erfolgreich als natürliche Landschaftsgestalter, die u.a. die Heidelandschaft offen halten. In Groß Schauen ist es der Stiftung gelungen, den fünftgrößten natürlichen See Brandenburgs dauerhaft in seiner Ruhe zu sichern und damit vielen noch seltenen Tierarten wie Fisch- und Seeadler sowie dem Fischotter die Ausbreitung zu ermöglichen. Das Ergebnis ihrer Arbeit bestärkt die Heinz Sielmann Stiftung, mit diesem Ansatz ihre Tätigkeit fortzusetzen.

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