Unser Kooperationsprojekt gegen Entwaldung inÄthiopien
Äthiopien verfügt über eine immense Fülle an Tier- und Pflanzenarten und gilt als eines von weltweit acht Genzentren. Der Erhalt dieser genetischen Vielfalt ist nicht erst im Zuge des voranschreitenden Klimawandels besonders wichtig, damit sich Naturräume an die sich verändernden Standortfaktoren überhaupt anpassen werden können. Besonders reich ist Äthiopiens Vogelwelt mit über 830 Arten, von denen mehr als 30 endemisch sind, also nur in Äthiopien vorkommen. Auch in Deutschland bekannte, heimische Vogelarten wie der Weißstorch, der Neuntöter und der vom Aussterben bedrohte Schreiadler suchen hier Zuflucht vor dem langen europäischen Winter.
Dabei haben die natürlichen Landschaften Äthiopiens in den letzten Jahrzehnten drastische Verluste hinnehmen müssen. So sind es nur noch 12% der Landesfläche Äthiopiens, die mit Wald bedeckt sind. Dieser drastische Verlust an natürlichem Lebensraum hat nicht nur für die dort heimischen Tier- und Pflanzenarten, sondern auch für Wintergäste schwerwiegende Konsequenzen. Es ist nicht zuletzt die Bevölkerung Äthiopiens, die mit fortschreitender Entwaldung zu kämpfen hat. Dieser Prozess geht mit einer gravierenden Erosion fruchtbarer Böden einher und mindert die notwendige Widerstandsfähigkeit gegenüber extremen Wetterereignissen wie Dürre und Starkregen. Ernteausfälle und Ernährungsunsicherheit stellen immer wiederkehrende Risiken für die Bevölkerung in einem Land dar, dessen wichtigster Wirtschaftszweig mit 34% des Bruttoinlandsprodukts und 66% der Erwerbstätigen die Landwirtschaft darstellt.
Um dem beschriebenen Trend zu begegnen und an dessen Umkehr mitzuwirken, kooperiert die Heinz Sielmann Stiftung mit der Stiftung Menschen für Menschen und Gemeinden in Äthiopien. So wird in der South Wollo Zone im Bundesstaat Amhara seit 2017 ein gemeinsames Wiederbewaldungsprojekt gefördert. Eingebunden in ein integriertes Entwicklungsprojekt werden durch die partielle Terrassierung stark degradierter Hänge und darauffolgende Baumpflanzungen, wertvolle Waldlandschaften wiederhergestellt. Die umliegenden Gemeinden schätzen den Mehrwert der Wiederaufforstungs- und Ressourcenschutzmaßnahmen und überwachen ihren Schutz nachhaltig.