© Heinz Sielmann Stiftung

Sielmanns Biotopverbünde Süd- und Südostbayern

Erhalt von Laichgebieten und Auenwäldern

Die Klimakrise ist in vollem Gange und setzt immer mehr Tier- und Pflanzenarten unter Druck. Steigende Temperaturen und Hitzeperioden machen auch vor den für Südbayern charakteristischen voralpinen Moor- und Hügellandschaften nicht Halt. Besonders gravierend sind Amphibien betroffen, die feuchte Lebensräume brauchen. Ihre Habitate schwinden, dringend benötigte Laichgewässer schrumpfen, verlanden oder fehlen komplett. Auch erhebliche Eingriffe des Menschen erschweren der Natur, ihre eigenen Ökosysteme zu erhalten. Um dem damit einhergehenden Artenrückgang entgegenzuwirken, unternimmt die Heinz Sielmann Stiftung seit 2022 in Süd- und Südostbayern effektive Schutz- und Pflegemaßnahmen.

Amphibien sitzen auf dem Trockenen

Jedes Frühjahr aufs Neue kommen Amphibien aus ihren Winterverstecken und suchen geeignete Gewässer, um ihren Laich abzulegen. Doch steigende Temperaturen und fehlender Regen trocknen die Kinderstuben von Frosch und Molch aus, lange bevor der Großteil an Kaulquappen seine Metamorphose vollziehen konnte. Dies drängt so manche Art wie die Gelbbauchunke an den Rand ihrer Existenz. Die Hälfte aller einheimischen Amphibienarten Deutschlands gelten bereits als gefährdet.

 

Gestörte Flussdynamik

Andere seltene Tier- und Pflanzenarten sind auf intakte Auenlandschaften an der Isar angewiesen. Ursprünglich gestalteten die reißenden Wassermassen des alpinen Flusses die angrenzenden Ufer immer wieder neu. Mitgerissenes Geröll formte Kiesbänke, die Nährboden für lichte Schneeheide-Kiefernwälder sind. Diese bieten ideale Lebensbedingungen für kleine Arten wie den Stängellosen Enzian und verschiedene Orchideen. Bauwerke für Stromerzeugung oder Hochwasserschutz behindern jedoch seit einigen Jahrzehnten die Dynamik der wilden Flusslandschaft. Folglich verbuschen die mageren Kiesstandorte immer mehr, Lebensräume für spezialisierte Pflanzen wie zum Beispiel den Frauenschuh gehen verloren.

Vorzeigeprojekte des Biotopverbunds

Um gefährdete Tiere und Pflanzen zu schützen und ganze Ökosysteme aufrechtzuerhalten, ist die Heinz Sielmann Stiftung in verschiedenen Landkreisen wie etwa Traunstein und Bad Tölz-Wolfratshausen aktiv. Die Aneinanderreihung von Biotoptrittsteinen ermöglicht es vor allem Amphibien, ihre Laichgebiete und Winterverstecke aufzusuchen. Die stetige Pflege der Lebensräume entlang alpiner Flussläufe gewährleistet, dass auch neu geschaffene oder zurückgewonnene Oasen für Tiere und Pflanzen dauerhaft erhalten bleiben. Es wird eine Zunahme seltener Arten wie dem Frauenschuh erwartet, die vom Offenland stark profitieren.

Alte Nutztierrassen erhalten Lebensraum

Gegen die Verbuschung lichter Schneeheide-Kiefernwälder übernehmen in der Pupplinger Au die Murnau-Werdenfelser Rinder, eine alte Nutztierrasse, die Landschaftspflege. Auf einer Fläche von 75 Hektar fressen sie sich durch die Natur. Auf diese Weise erhalten sie wichtigen Lebensraum seltener Magerrasen- und Lichtwaldarten wie beispielsweise Fliegen-Ragwurz oder Frauenschuh, beides heimische Orchideen, oder die Frühlings-Kuhschelle. Die kurzgehaltenen Grasflächen erhöhen zudem den Jagderfolg der Kreuzotter auf Eidechsen, Frösche und Mäuse. Außerdem schaffen die zwischen 500 und 950 Kilogramm schweren Rinder mit ihrem Getrampel und ungleichmäßigem Verbiss offene und zugleich abwechslungsreiche Strukturen. Diese bieten Tier- und Pflanzenarten mit verschiedenen Ansprüchen passende Lebensräume.

 

 

Laichplätze für Amphibien

Die Landschaft Süd- und Südostbayerns mit ihren natürlichen Kleingewässern ist überregional bedeutsam, um stark gefährdeten Amphibienarten einen geeigneten Lebensraum zu bieten. Hier errichtet die Heinz Sielmann Stiftung neue Laichgewässer, wertet bestehende Biotope auf und erschafft neue Trittsteine. Auf diese Weise knüpft die Stiftung ein engmaschiges Netz von Habitaten. So können in Zukunft Kammmolch und Gelbbauchunke ihren Bestand sichern und gefahrlos vom Laichplatz in ihren Landlebensraum wandern. Auch Spring- und Laubfrösche profitieren von den neuen und optimierten Feuchtlebensräumen.

Aktuelles aus den Biotopverbünden Süd- und Südostbayern

Kontakt

Sielmanns Biotopverbund Süd- und Südostbayern

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Andreas Nemetz ist Leiter Büro Süd-Bayern

Andreas Nemetz

Leitung Büro Südbayern
Peter-Freisl-Straße 2
83646 Bad Tölz

+49 5527 914 - 451
+49 151 28951885
andreas.nemetz@sielmann-stiftung.de

Finanzielle Förderung

Der Biotopverbund Süd-Bayern wird mit Zuwendung der Margarete Ammon Stiftung finanziert.

Maßnahmenzeitraum: 01.01.2022 – 31.12.2024

Logo der Margarete Ammon Stiftung

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