Projektleiter Carl-Christian Wippermann von der Heinz Sielmann Stiftung zeigte sich zufrieden mit der bisher geleisteten Arbeit und blickt zuversichtlich in die Zukunft: „Bis zum Jahresende sollen allein im Landkreis Weilheim-Schongau noch 30 weitere Gewässer umgesetzt werden. Mit der Erweiterung um die Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen und Weilheim-Schongau haben wir das Projektgebiet in diesem Jahr fast verdreifacht“, sagte Wippermann. Das Bayerische Landesamt für Umwelt würdigte das Projekt bereits als „Best-Practice“-Beispiel in seinem Statusbericht 2024.
Neue Lebensräume für Kammmolch, Grünfrosch und Co.
Ziel des Projekts der Heinz Sielmann Stiftung, das von der Margarete Ammon-Stiftung gefördert wird, ist es, den besonders gefährdeten Amphibien langfristig neue Lebensräume in der Region zu sichern und diese miteinander zu vernetzen. Die ersten Ergebnisse des projektbegleitenden Monitorings sind vielversprechend: Neben häufigen Arten wie Spring- und Grasfrosch konnten auch seltene Arten wie Kammmolch und Grünfrosch an den Gewässerstandorten des Projekts nachgewiesen werden.
Dr. Heiko Schumacher, Bereichsleiter Biodiversität der Heinz Sielmann Stiftung, erklärte: „Je größer das Netz an Lebensräumen ist, desto besser können die Arten wandern und sich wieder vermehren. Amphibien sind ein Gradmesser für die ökologische Gesundheit unserer Landschaften. Indem wir ihre Lebensräume sichern, profitieren davon auch ganze Artengemeinschaften.“
Modellprojekt für mehr Biodiversität in Bayern
Dr. Andrea Hübner, Vorständin der Margarete-Ammon-Stiftung, betonte: „Die Erfolge des Amphibienverbunds machen Mut. Sie zeigen, dass es möglich ist, bedrohte Lebensräume zurückzugewinnen, wenn gemeinnützige Stiftungen, Behörden, Kommunen und engagierte Bürgerinnen und Bürger an einem Strang ziehen. Genau dafür steht dieses Projekt. Wir wollen einen wirksamen Beitrag zur Bewahrung heimischer Arten und der biologischen Vielfalt in Bayern leisten.“
Auch Dr. Michael Schanderl, stellvertretender Landrat des Landkreises Fürstenfeldbruck, lobte die gute Zusammenarbeit: „Der Amphibienverbund Südbayern zeigt eindrucksvoll, wie Naturschutz vor Ort gelingen kann. Mit jedem wiederbelebten oder neugeschaffenen Gewässer gewinnen nicht nur seltene Arten, sondern auch wir als Gesellschaft.“
Bergfest mit Vernissage und Kutschfahrt
Das Bergfest im Bauernhofmuseum Jexhof bot den Gästen ein abwechslungsreiches Programm: Nach Grußworten der beteiligten Partner standen die feierliche Eröffnung der neuen Fotoausstellung sowie eine Kutschfahrt zu ausgewählten Projektflächen in der Umgebung auf dem Programm. Hier konnten die Gäste aus erster Hand erleben, welche neuen Lebensräume für Amphibien seit Projektbeginn entstanden sind.
Naturfotograf Sebastian Frölich und Museumsleiterin Dr. Hannah Maischein führten die Besucherinnen und Besucher thematisch in die neue Ausstellung „Wasser. Wandel. Wiederkehr – Amphibien in unserer Region“ ein. Über mehrere Monate hinweg hat Frölich an verschiedenen Laichgewässern den Lebenszyklus von Fröschen, Kröten und Molchen dokumentiert – von der Paarung bis zur Metamorphose. Mit außergewöhnlichen Perspektiven über und unter Wasser macht er eine Schönheit sichtbar, die sonst verborgen bliebe. Die Ausstellung wird im Bauernhofmuseum Jexhof noch bis zum 6. Januar 2026 zu sehen sein.
HINTERGRUND
Sielmanns Biotopverbünde Südbayern
Die Heinz Sielmann Stiftung setzt sich seit über 30 Jahren bundesweit für den Erhalt der biologischen Vielfalt ein. Eine bewährte Strategie ist die Entwicklung regionaler Biotopverbünde – vernetzter Lebensräume für Tiere, Pflanzen und Pilze. Seit Juli 2022 betreibt die Heinz Sielmann Stiftung ein Projektbüro in Bad Tölz. Mit der Margarete-Ammon-Stiftung konnte ein starker Partner gewonnen werden, der die Projektfinanzierung im Süden von München übernimmt.
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