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Temporäre Heide-Sperrungen für Naturschutzmaßnahmen

Heiße Angelegenheit: Insgesamt wird durch den Brand Biomasse aus dem Ökosystem entfernt. Das Zeitfenster, in dem die Bedingungen günstig sind, ist sehr kurz.

Die lila blühenden Flächen in Sielmanns Naturlandschaft Kyritz-Ruppiner Heide sind eine Kulturlandschaft. Ohne regelmäßige Pflege würden die Heidesträucher überaltern, absterben und von Bäumen und Büschen überwachsen werden. Doch die Heide ist ein wichtiges Ökosystem für viele gefährdete Tierarten. Kontrollierte Brände sind eine effektive Methode, die Vegetation in der Heide zu verjüngen und die Heide als Lebensraum langfristig zu erhalten. Je nach Witterung sollen innerhalb dieser und nächster Woche insgesamt 110 Hektar Heidefläche auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz so gepflegt werden. Für die Durchführung und zur Gewährleistung der Sicherheit auf dem immer noch mit Munition belasteten Gelände werden die Wanderwege in der Heide vorübergehend gesperrt. Wir bitten hierfür um Verständnis! Foto: Sebastian Hennigs

Ein Teil der Flächen liegt in direkter Nähe zum Natur-Beobachtungsturm auf dem Sielmann-Hügel. Eine weitere Fläche entlang des Wanderwegs Richtung Neuglienicke benötigt ebenfalls Pflege. Das Feuer schafft wieder freie Flächen. Die Besenheide ist gut an Feuerereignisse angepasst. Nach einem Brand keimen die harten Samen der Pflanze besser. „Kaltes Brennen“ gelingt jedoch nur in einer trockenen Wetterphase mit kühlen Nächten.

Durchgeführt werden die Maßnahmen von Mitarbeitern des Bundesforst, die insgesamt 4.000 Hektar Nationales Naturerbe im Süden des ehemaligen Truppenübungsplatzes im Auftrag der Heinz Sielmann Stiftung betreut. Auch Spezialisten für Munitionsbergung werden vor Ort sein, denn die gesamte Fläche ist, bis auf die ausgewiesenen Wanderwege, noch mit Munition belastet. Das kontrollierte Abbrennen verringert die Brandlast auf der Fläche. Im Katastrophenfall eines Waldbrandes durch Brandstiftung oder selbstentzündete Munition findet das Feuer nur wenig „Futter“ und läuft auf der Fläche aus.

Die Verringerung der Biomasse schafft ein anderes Mikroklima zwischen den Heidebüschen. Nach einem Brand steht eine Reihe spezialisierter Tiere, wie etwa der Heide-Sandlaufkäfer, in den Startlöchern und besiedeln die Flächen schnell. Die kargen Lebensbedingungen in diesen offenen Landschafen sind auch ideal für viele angepasste Spinnen- und Insektenarten, die wiederum bestimmten Vogelarten, wie den Raubwürger oder dem Wiedehopf - dem Wappentier der Heide – Nahrung bieten. Naturinteressierte können in den folgenden Jahren die Entwicklung der Maßnahme und die Erfolge unmittelbar beobachten.

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