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Harte Zeit für Greifvögel - kalter Winter fordert seinen Tribut

Für die heimischen Greifvögel ist bei dem aktuellen Winterwetter der Kampf ums Überleben angebrochen. Mäusebussarde, Turmfalken oder Eulen können nach vielen Wochen mit Minusgraden jetzt in Not geraten, weil sie ihren Energiebedarf nicht mehr ausreichend mit Beutetieren decken können. In wenigen Tagen verlieren diese Vögel an Gewicht und Kraft, da sie eine hohe Körpertemperatur von um die 40° Celsius aufrecht erhalten müssen.

23.02.2009, Duderstadt. So braucht ein Mäusebussard mindestens drei bis vier Mäuse pro Tag zum Überleben. Geschlossene und verharschte Schneedecken sowie die kurze winterliche Tageslänge verringern entscheidend seinen Jagderfolg. „Auch der Schall- und Lärmpegel unserer zersiedelten Landschaft führt dazu, dass der Mäusebussard oder die Schleiereule ihre Beutetiere in der verschneiten Bodenvegetation nicht mehr genau orten können", sagt Prof. Peter Berthold, Stiftungsrat der Heinz Sielmann Stiftung. Auf andere tödliche Gefahren stoßen Waldkäuze: Sie jagen oft des Nachts entlang offener Straßen und Straßenränder auf der Suche nach Mäusen. Häufig fliegen Waldkäuze dabei selbst in fahrende Autos und kommen zu Tode.

Die Kälteperiode in diesem Winter zeigt bereits deutliche Wirkungen. Wolf-Gunthram Freiherr von Schenck, Geschäftsführer des Wildparks Eekholt bei Bad Segeberg, bestätigt: „In der Vogelpflegestation des Wildparks Eekholt wurden bis zum Februar bereits 17 geschwächte Mäusebussarde eingeliefert – so viele wie im gesamten Jahr 2008." Um den Wasser- und Mineralienhaushalt im Vogelkörper wieder ins Gleichgewicht zu bringen, wird vorsichtig eine Kochsalzlösung unter die Haut gespritzt. Da der Magen der Vögel oft geschrumpft ist, erhalten die Tiere zunächst eine Traubenzuckerlösung und Flüssignahrung, bevor die Tierpfleger mit dem Füttern von fester Nahrung beginnen. Die Heinz Sielmann Stiftung unterstützt die Vogelpflegestation des Wildparks Eekholt seit etlichen Jahren bei der Versorgung von verletzten oder geschwächten Vögeln, die nach ausreichender Pflege wieder in die Natur entlassen werden.

Weniger Probleme während des Winters haben Vogeljäger wie etwa der Sperber oder der Wanderfalke. Sie erbeuten jetzt ausreichend kleine wintergeschwächte Singvögel, besonders im Umfeld von Vogelfutterstellen, wo sich ihre Beute zahlreich aufhält. Hier erscheinen auf ihrer Jagd nun gelegentlich auch Turmfalken oder Waldohreulen, die bei geringem Mäuseangebot auch auf Singvögel zugreifen. Auch der Seeadler findet meist ausreichend Aas oder geht an den Eislöchern der Gewässer gezielt auf die Jagd nach Wasservögeln wie etwa Blässhühnern.

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