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Feuchtwiesen und Moore profitieren von Regen und Schnee

Winterliches Hochwasser an den Groß Schauener Seen.© Jörg Müller

In Sielmanns Naturlandschaften in Brandenburg füllen sich die Wiesen, Moore, Seen und Tümpel wieder mit Wasser. Die aktuellen Niederschlagsmengen kommen ausgetrockneten Flächen zugute, die unter der Dürre der vergangenen Jahre gelitten haben. Amphibien, Wasservögel und feuchtigkeitsliebende Pflanzen brauchen das Wasser dringend.

Im Ferbitzer Bruch in Sielmanns Naturlandschaft Döberitzer Heide bei Berlin wurde im Januar dieses Jahres der höchste Wasserstand seit April 2018 gemessen. Seit Sommer 2018 folgte ein Dürrejahr auf das andere und ließ Feuchtwiesen und Teiche austrocknen. Gefährdete oder sogar stark gefährdete Amphibien wie der Moorfrosch oder die Rotbauchunke waren bereits nahezu verschwunden. Jetzt haben die Naturschützer der Heinz Sielmann Stiftung die berechtigte Hoffnung, dass die seltenen Amphibien im kommenden April, wenn das Wetter wärmer wird, die aufgefüllten Kleingewässer wieder aufsuchen.

Hoffnung für gefährdeten Reihervogel

Auch die Rohrdommel, ebenfalls auf der Roten Liste als gefährdet eingestuft, könnte zurückkommen. In den vergangenen trockenen Jahren hat sie nicht mehr im Ferbitzer Bruch gebrütet, denn sie ist auf Wasser angewiesen. Der seltene Reihervogel lebt und brütet im Schilf oder Röhricht und ernährt sich von Wassertieren wie Fischen, Amphibien und Wasserinsekten.

Wichtige Wasserstelle für Großtiere

Auf der Seekoppel, einer großen Grünfläche in der Kernzone der Sielmanns Naturlandschaft, füllt sich durch die starken Niederschläge in diesem Jahr eine Wasserstelle wieder auf, die in den Dürrejahren trockengefallen war. Das kommt unter anderem den Großtieren zugute. Wisente und Rotwild haben die Wasserstelle viel genutzt, als sie noch gefüllt war.

Groß Schauener Seen – Rettung in letzter Minute

Auch in den anderen Landschaften der Heinz Sielmann Stiftung füllen sich die Wasserreservoire wieder auf. In Sielmanns Naturlandschaft Groß Schauener Seen stehen einige Uferbereiche und die anliegenden Feuchtwiesen teilweise unter Wasser. Dazu gehört auch der Woppusch, eine Salzwiesenfläche, die auf eine regelmäßige Vernässung angewiesen ist, um ihre einzigartige Artenvielfalt zu bewahren.

Der Wasserstand der Seen liegt zurzeit etwa einen Meter über dem Sommerniveau. So profitieren alle Sumpforganismen wie zum Beispiel Orchideenarten, aber auch die Erlenbrüche sowie Seggen und Röhrichte am Gewässerrand.

„Für Kleingewässer und ihre Bewohner, vor allem für Amphibien, bedeuten die wasserreichen Niederschläge Rettung in letzter Minute. Zu lange waren Tümpel und Teiche in den vergangenen Jahren ausgetrocknet und hatten sich kaum mehr aufgefüllt“, sagt Dr. Jörg Müller, Biologe bei der Heinz Sielmann Stiftung.

Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen

In Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen füllt der reichliche Niederschlag ebenfalls Gewässer und Moorflächen auf. Doch bei den Bergbaufolgeseen tritt das Wasser nicht über die Ufer, denn ab einem gewissen Wasserstand wird es abgeleitet, um die Uferbereiche nicht ins Rutschen zu bringen. Wasser kann also nicht für trockene Zeiten zurückgehalten werden.

Ralf Donat, Projektleiter in Wanninchen, erklärt: „Den größten Effekt dürfte der nasse Herbst und Winter bei der Erholung der Grundwassersituation haben. Das ist jedenfalls unsere große Hoffnung. Mit etwa 800 mm Niederschlag im vergangenen Jahr sind wir gut versorgt worden.“

Aufgrund der geringen Niederschlagsmengen in den vergangenen Jahren ist der Grundwasserspiegel in der Region stark abgesunken. Die Niederschlagsmengen lagen in den Jahren 2018 bis 2022 im Schnitt bei 530 mm, in 2022 betrug der jährliche Niederschlag nur 453 mm.

Moore sind hocheffektive Kohlenstoffspeicher

Auch auf den Moorflächen in Sielmanns Naturlandschaft Wanninchen bleibt das Wasser nicht stehen, sondern strömt durch, das heißt, es sickert in den Moorkörper hinein und weiter ins Grundwasser. Trotzdem tut das Wasser den Mooren gut. An der Oberfläche fördert es die moortypische Vegetation und in tieferen Bereichen unterstützt es die Torfbildung. Intakte Moorflächen entziehen der Atmosphäre das CO₂ besonders effektiv. Moore nehmen weltweit nur drei Prozent der globalen Landfläche ein, binden aber doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder dieser Erde zusammen. Bei anhaltender Trockenheit setzen sie allerdings auch wieder viel CO₂ frei. 

Flächen für die Artenvielfalt in Brandenburg

Die Heinz Sielmann Stiftung betreut in Brandenburg gut 13.000 Hektar Naturschutzflächen vor allem auf ehemaligen Truppenübungsplätzen und in ehemaligen Tagebaulandschaften, die ein hohes Potential an ökologischen Schätzen bieten. An fünf Standorten in Brandenburg entwickelt die Stiftung großflächige Naturparadiese, wo Tausende von Tier- und Pflanzenarten ungestört leben und wachsen und Naturliebhaber jeden Alters die Faszination von Landschaft und Tierwelt erleben können – zu Fuß, zu Pferd, per Fahrrad oder auf dem Kremser.

Zu Sielmanns Naturlandschaften in Brandenburg finden Sie hier weitere Informationen.

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